Vor mittlerweile 38 Jahren bin ich in Köln geboren, aber das habe ich schon fast wieder vergessen! Die letzten 30 Jahre habe ich nämlich in Bayern verbracht und bin halbwegs (und auf jeden Fall zur Zufriedenheit meiner bayerischen Freunde, Bekannten und Kollegen, und auch mir selber) akklimatisiert. Ich trinke auch lieber Weißbier als Kölsch (nicht nur, weil in den Gläsern mehr drin ist), und liebe wie unser Ministerpräsident den Schweinsbraten. Außerdem schätze ich den Besuch auf der Wies'n ;) Und überdies kann ich sogar meistens verstehen, was die Einheimischen so reden. Na, man merkt schon so langsam... als richtig eingewöhnter Zuagroaster in München mag ich hier gar nicht mehr weg... dafür ist es einfach zu schön im Süden.

Foto von Meinen Fotografie, München
  


In meiner Freizeit lese ich gerne... Zeitungen, Romane, Geschichte und Technik, Philosophie, und neuerdings auch wieder ein sehr interessantes Anatomiebuch. Und ich ziehe mit der Kamera los (also, um genau zu sein, derzeit nicht... weil mir das Ding nämlich im Sommer auf Fotosafari, ausgerechnet in den Hügeln bei Waterloo, kaputtgegangen ist... Danke hier an die Firma HP, die die Kamera inzwischen gegen eine andere ebenfalls spinnende Schüssel ausgetauscht hat). Daneben dressiere ich meine schlaue Wasserschildkröte, mache mit Freunden gastronomische Exkursionen in den Biergarten und auch sehr gern ins Kino. Außerdem gehe ich gerne zum Schwimmen und zum Laufen, wandere in den Bergen, und im Sommer macht mir mein kleiner Garten viel Freude. Aber auch viel Arbeit; vor allem ist es anstrengend, die vielen Schnecken heimlich zu den Nachbarn rüberzuschmeißen.

mein Lesesessel


Im Herbst und Winter zeichne ich gerne, gehe im bunten Laub oder im Schnee spazieren, und höre meine Vivaldi- und Beethoven-CDs. Sonst klebe ich auch ganz gern Modellflugzeuge zusammen (bis die ganze Wohnung von den Dämpfen des Klebers und der Lösungsmittel durchwabert wird), braue meinen gefürchteten Grog, langweile mich vor dem Fernseher und träume von warmen Tagen in der Südsee. Oder ich mache mich auf zum Skifahren, denn seit ich entdeckt habe, daß es neben den viel zu langen 80er-Jahre-Brettern diese Carving-Ski gibt (mit denen auch Grobmotoriker gut zurecht kommen), macht mir das viel Freude. Auch, wenn man dazu immer so früh aufstehen muß ;)

 

Was gibt es beruflich zu sagen? Ich bin Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik. Und habe lange Zeit das Glück gehabt, in der Forschung und Entwicklung arbeiten zu können! Mehrere Jahre habe ich an der Technischen Universität München gewirkt, dabei ganze Studentengenerationen betreut und erleuchtet (wovon auch einige Leute später nette Kollegen am selben Lehrstuhl geworden sind) und nebenher meine Dissertation über Flugzeugentwurf geschrieben. In diesen Jahren hatte ich zudem die Gelegenheit, in der Vorentwicklungsabteilung der EADS-M (vormals Dasa-M) mitzuarbeiten, wobei meine Hauptaufgabe lange Zeit in der Nachprojektierung verschiedener Hochleistungsflugzeuge bestand, außerdem in der Flugleistungsrechnung neuer Entwürfe, und im UAV-Konzeptentwurf.

Nebenher fasse ich in unregelmäßigen Abständen Aufsätze für Fachzeitschriften und Konferenzen ab, und beglücke damit die staunende Fachwelt. Jedenfalls hoffe ich das ;)Auf jeden Fall aber beglücke ich damit meinen Kumpel und Dauer-Ko-Autor Nikos, der auf diese Weise zusammen mit mir oder auch schon mal ohne mich auf dieser Konferenztour exotische Länder bereist, sonderbare Dinge zum Essen entdeckt, fremde Leute kennenlernt und ab und zu einen Vortrag halten muß über Dinge, die er eigentlich gar nicht falschgemacht hat.

Mittlerweile sind die Tage an der TU München schon seit einger Zeit vorüber, und ich habe aus Geldgier einen neuen Vertrag bei EADS unterschrieben. Seither muß ich jeden Morgen die lange Strecke nach Manching fahren, abends auf dem Rückweg im Stau stehen, und in den Bürostunden dazwischen ist außerdem das Internet gesperrt ;) Die (rhetorische) Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Wechsels ist sicherlich zulässig. Aber mein Chef erzählt mir jede Woche, wie gut ich's damit erwischt hätte, und daß mein Job so toll sei, daß ich nicht mal eine Gehaltserhöhung bräuchte. Und wenn der Chef das sagt, ist es wohl so.


Und damit es nicht langweilig wird, habe ich noch einen zweiten Beruf an der frischen Luft. Vor vierzehn Jahren bin ich in der deutschen Luftwaffe Offizier geworden, und auch nach meinem Wechsel ins Zivilleben lassen sie mich ab und zu die Uniform anziehen und Wehrübungen machen: So werde ich also zwischendurch eingeladen, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen. Das macht mir viel Spaß! Man kommt mal raus aus dem Alltagstrott, man hat mit vielen anderen jungen Leuten zu tun, und man erlebt beim Militär die tollsten Dinge. Da darf man darf auch schon mal lange aufbleiben, Leuchtraketen verschießen (nicht nur an Sylvester), und sich Ruß ins Gesicht schmieren. Und dazu auch an und zu den Helm aufsetzen! Zwischendurch werden dann diese typischen Fotos gemacht, bei denen die ganze Einheit kriegerisch dreinschaut:



II./LwSichStff FFB — Foto aus der guten alten Zeit
(die ganze Einheit hat die hurtigen Wechsel der Luftwaffenstrukturen über das Jahr 1994 hinaus nicht überlebt)

Auf dem Foto oben ist der zweite Zug der Luftwaffensicherungsstaffel Fürstenfeldbruck zu sehen, mit dem ich im Sommer 1992 als junger Leutnant (im Kreis) auf dem Truppenübungsplatz in Hammelburg war. Zweiter nach links neben mir ist Oberfeldwebel Böttcher, bei dem ich von 1990 bis 1992 fast alles über den Sicherungsdienst gelernt habe, was ich heute weiß. Nicht nur, daß man sich immer das Gesicht grün anmalen muß. Außerdem: Tarnen, täuschen und ausweichen sind auch im zivilen Leben brauchbare Fertigkeiten.

Und wenn ich nun lese, daß Top-Manager viel Geld dafür bezahlen, nur mal eine Woche im nassen Zelt leben zu dürfen und trockene Semmeln zu kauen, dann fühle ich mich ja erst recht fein raus – denn schließlich kriege ich für die gleichen Erlebnisse auch noch Wehrsold bezahlt und hab dazu diese schicke Uniform an.

  Mein neues Hobby ist das Fahrradfahren! Mein alter quietschender Schleifer war ja Anfang 2004 zusammengebrochen. Da habe ich mit Hilfe der Luftwaffe (s.o.) ein wenig Wehrsold zusammengespart, und seit Mai 2004 besitze ich nun ganz stolz ein Specialized Bike. Natürlich ohne all den spießigen Firlefanz, der früher mal bei Fahrrädern dabei war... Schutzbleche, Licht, Ständer oder Gepäckträger sind heute ja mega-out. Einziges Eingeständnis an die StVO ist eine irre schrille Klingel, die ich gleich neben der Gangschaltung angeschraubt habe. Die ist aber auch nötig, um schwerhörige Gassigeh-Hausfrauen (und ihre nervösen Waldis), verkalkte Senioren, verwirrte Inline-Skater – und vor allem diese Riesenrudel schwergewichtiger und schnatternder Nordic-Walking-Hippen vom Radweg zu verscheuchen! Oh Mann. Ich habe ja sogar schon ein neues Verkehrsschild entworfen, um neben Pferden auch Nordic-Walker-Herden von ausgewählten Naherholungspfaden fernzuhalten (leider weigert sich das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie bislang, auf mein Schreiben zu antworten).
 
Weil man die ja Welt gesehen haben muß, bevor der nächste Tsunami oder Wirbelsturm alles wegräumt, gehe ich gern auf Reisen. Dieses Jahr habe ich die Toskana besucht, ein paar Tage in Prag verbracht, und war zwei Wochen auf Kreta. Näheres ist in meinen Reisetagebüchern nachzulesen.


So! Damit soll es für heute genug sein, an dieser Seite schreibe ich dann ein anderes Mal weiter.

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